Carolin Gastberger: Was die CDU für gute Arbeit tun will – und was nicht (DOSSIER „STADT DER GUTEN ARBEIT“ #4)

Ist der Einsatz für gute Arbeit vielleicht nicht Sache der Politik, sondern vor allem der Arbeitnehmer:innen selbst? SPD und Grüne haben sich 2020 in ihrem Koalitionsvertrag für die Stadt Hamburg dazu bekannt, Hamburg zu einer „Stadt der guten Arbeit“ machen zu wollen. „Gute Arbeit“ verstehen diese Parteien also als politische Aufgabe. Die Union aus CDU und CSU vertritt demgegenüber eine andere Position zur Gestaltung der Arbeitswelt. Wie aber sieht dann christdemokratische Arbeitspolitik aus? Was will die Union tun, um „gute Arbeit“ sicherzustellen?

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Samuel Arndt & Luca Tielke: Wenn Versprechen mit der Realität kollidieren. Studentische Beschäftigte fordern bessere Arbeitsbedingungen (DOSSIER „STADT DER GUTEN ARBEIT“ #3)

Hamburg will eine Stadt der guten Arbeit sein. Und zwar für alle. Die derzeit über 4000 studentischen Beschäftigten sehen dieses Versprechen allerdings noch nicht erfüllt. Viele von ihnen fordern bessere Arbeitsbedingungen: höhere Löhne, längere Vertragslaufzeiten, Urlaubsansprüche und bezahlte Überstunden. Doch bisher kam ihnen die Stadt Hamburg als Arbeitgeberin noch nicht entgegen.

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Jannik Heinze: „Auf Augenhöhe arbeiten“. Die Firma „oose“ als Beispiel für New Work (DOSSIER „STADT DER GUTEN ARBET“ #2)

Tim Weilkiens ist Vorstand eines ungewöhnlichen Unternehmens für innovative Informatikdienstleistungen. „oose“ ist ein Beratungs- und Trainingsunternehmen für System- und Softwareengineering in Hamburg. Seit ihrer Gründung zeichnet sich die Firma durch eine starke Mitbestimmung der Mitarbeiter:innen und ein Genossenschaftskonzept aus, bei welchem die Mitarbeiter:innen Teilhaber der Firma sind. Vorstand Weilkiens nennt sein Konzept „New Work“ mit dem Slogan „auf Augenhöhe arbeiten“. Inhaltlich bedeutet dies, dass Mitarbeiter:innen gemeinsam und gleichberechtigt an Projekten arbeiten. Sie sollen ein Projekt gemeinsam tragen und werden dabei im Vergleich zu konventionellen Unternehmen deutlich mehr in die Verantwortung genommen.

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Swantje Klotz: Hamburg – Stadt der guten Arbeit auch für Menschen mit Behinderung? (DOSSIER „STADT DER GUTEN ARBEIT“ #1)

Menschen mit Behinderung haben es noch immer schwer, einen guten Platz im Erwerbsleben zu finden. Die Erwerbstätigenquote schwerbehinderter Menschen in Hamburg lag 2015 mit 47% deutlich unter der Allgemeinbevölkerung (78,3%). Im Jahr 2020 hat sich die Koalitionsregierung aus SPD und Grünen vorgenommen, mit dem Projekt „Hamburg – Stadt der guten Arbeit“ den Arbeitsmarkt in der Hansestadt arbeitnehmerfreundlicher und fairer zu gestalten. Wurden Menschen mit Behinderung ausreichend in dieses Projekt miteinbezogen und wer setzt sich für ihre Rechte auf dem Hamburger Arbeitsmarkt ein?

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Hamburg – „Stadt der guten Arbeit“. Ein journalistisches Studierendenprojekt

Ein Leitbild der Hamburger Stadtentwicklungspolitik ist es, Hamburg zu einer „Stadt der Guten Arbeit“ zu machen. So steht es im Koalitionsvertrag, den SPD und Bündnis 90/Die Grünen 2020 für die Regierungsperiode bis 2025 geschlossen haben.

Aber was heißt das konkret?

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Lina Teichert: From Animal Farm to Zootopia? (POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT #6)

Im letzten Beitrag unseres studentischen Blogprojekts widmet sich Lina Teichert dem Thema Animal Labour und ob bzw. inwiefern die Anerkennung von arbeitenden Tieren deren Status verbessern könnte. Im Vordergrung ihres Beitrags steht das Argument, dass es einer Konzeption von Animal Labour abseits von Ausbeutung und Kommodifikation bedarf, um das Mensch-Tier-Verhältnis langfristig neu zu denken und allen Tieren ein lebenswertes Leben zu garantieren.

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Jan Forstbauer: Zur Notwendigkeit einer geldtheoretischen Betrachtung des Arbeitsbegriffes (POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT #5)

In seinem Blogbeitrag argumentiert Jan Forstbauer für eine geldtheoretische Ergänzung von politiktheoretischen Untersuchungen zur Arbeit. Veränderungen der Arbeitsstruktur können laut Forstbauer nur im Zusammenhang mit den entsprechenden Veränderungen der Geldstruktur verstanden werden. Darüber hinaus plädiert er angesichts der politisch-institutionellen und gesellschaftlichen Grundlagen des Geldsystems für die Ausarbeitung einer politischen Theorie des Geldes.

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Lukas Schilling: Verunsicherte Arbeit – Demokratisierung als Ausgang aus der Prekarität (POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT #4)

Prekarisierungskonzeptionen und Ansätze einer Demokratisierung von Arbeitsverhältnissen weisen breite Überschneidungen in ihren Problemdiagnosen auf. Dennoch werden beide theoretischen Zweige bislang wenig systematisch aufeinander bezogen. Im vierten Blogbeitrag hebt Lukas Schilling die Bedeutung von Strategien einer Demokratisierung abhängiger Arbeitsbeziehungen für eine Transformation von Prekarisierungsprozessen hervor. Er konzentriert sich dabei auf Formen direkter Partizipation als demokratische betriebliche Gegenmacht einerseits und politische Subjektivierung und interventionistische Arbeitspolitik außerhalb institutionalisierter Kanäle andererseits.

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Lara Kitzig: Vier Anregungen, neu über Arbeit nachzudenken (2/2) (POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT #3)

Die Politische Theorie beginnt gerade erst damit, das Thema Arbeit für sich wiederzuentdecken. In einem kleinen Literaturreview hat Lara Kitzig Einblick in vier aktuelle Bücher zum Thema Arbeit gegeben. Heute wirft sie einen abschließenden Blick auf Themen und Perspektiven, die sich aus der Auseinandersetzung mit den Werken von Frey, Herzog, Mayer-Ahuja & Nachtwey und Graeber ergeben und die sich die Politische Theorie für ihre Forschung zum Thema Arbeit zu Herzen nehmen darf.

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Lara Kitzig: Vier Anregungen, neu über Arbeit nachzudenken (1/2) (POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT #2)

Die Politische Theorie beginnt gerade erst damit, das Thema Arbeit für sich wiederzuentdecken. In einem kleinen Literaturreview gibt Lara Kitzig Einblick in vier aktuelle Bücher zum Thema Arbeit. Dabei sind: Wirtschaftshistoriker Carl Benedikt Frey zur Konkurrenz zwischen Maschine und Mensch um Arbeitsplätze; Politikphilosophin Lisa Herzog zur sozialen Dimension von Arbeit und gerechter Teilhabe; Oliver Nachtwey und Nicole Mayer-Ahuja mit Portraits prekärer Arbeitsverhältnisse; und David Graeber zu Bullshit-Jobs, die nicht einmal die Innehabenden als gesellschaftlich nützlich identifizieren können.

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Lore-Marie Junghans: Zu Ideal und Begriff der Arbeit in Axel Honneths ,Der arbeitende Souverän‘ (POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT #1)

Im ersten Beitrag unseres studentischen Blogprojekts widmet sich Lore-Marie Junghans Axel Honneths jüngstem Vorschlag einer demokratietheoretischen Integration der Kategorie Arbeit, den er letzten Sommer in seinen öffentlich wirksamen Walter-Benjamin-Lectures zum ‚Arbeitenden Souverän‘ vorgetragen hat. Im Vordergrund ihres Beitrags stehen das Argument eines notwendigen Ergänzungsverhältnisses von Arbeit und politischer Partizipation sowie Honneths konzeptionelle Überlegungen zu Ideal und Begriff der Arbeit, mit denen er die Probleme klassischer Verständnisse zu beheben sucht.

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Vorbemerkungen zum Blogprojekt POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT

Im Rahmen des Forschungsmoduls „Internationale Politische Theorie“ des Masterstudiengangs Politikwissenschaft hat sich eine Gruppe von Studierenden mit der systematischen Verortung der Kategorie der Arbeit in der zeitgenössischen politischen Theorie beschäftigt. Die aus den Forschungsarbeiten hervorgegangenen Beiträge, die in den nächsten Tagen hier erscheinen werden, nutzen das offene Format des Blogs „POLITIK 100×100“, um das politiktheoretisch noch nicht systematisierte Feld der Arbeit aus studentischer Perspektive und in konzentrierten Teilaspekten tiefergehend zu beleuchten. Den Auftakt heute bildet eine einführende Betrachtung dessen, was sich auf der Suche nach der Arbeit in der politischen Theorie bisher finden lässt. Dabei werden die Anknüpfungspunkte der nachfolgenden Beiträge bereits angedeutet. „Vorbemerkungen zum Blogprojekt POLITISCHE THEORIE UND ARBEIT“ weiterlesen

Oliver Eberl: Replik (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei)

Ich danke Leon Abich und David Weiß sehr herzlich für die Organisation und redaktionelle Betreuung dieses Projekts des Hamburger Blogs 100×100, von dem ich sehr viel Bedenkenswertes mitnehme. Die Beitragenden, denen ich ebenfalls herzlich danke, haben das Kunststück fertiggebracht, sehr viele interessante und wichtige Fragen aufzuwerfen und mir dabei dennoch das Gefühl zu geben, Satz für Satz richtig verstanden worden zu sein. „Oliver Eberl: Replik (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei)“ weiterlesen

Nele Eisbrenner: Koloniale Kontinuitäten in Mitten des Staates – Warum Dekolonisierung als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden muss (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei #6)

Im finalen studentischen Diskussionsbeitrag unseres Buchforums schlägt Nele Eisbrenner einige Ausgangspunkte vor, die für eine Fortführung und Erweiterung von Oliver Eberls Thesen über die inhärente Kolonialisierung der politischen, staatsbegründenden Theorie instruktiv sein dürften. Was bedeuten Eberls Darstellungen für eine dekolonialisierende Analyse konkreter Staatsinstitutionen, etwa der Polizei? Und welche konzeptionellen Revisionen implizieren Eberls Ausführungen auch für andere Disziplinen der Politikwissenschaft? Mit dem abschließenden Aufruf zur weiteren Diskussion und Fruchtbarmachung von Eberls Thesen stellt dieser Beitrag die Brücke zwischen Eberls Schrift, den zahlreichen Überlegungen des Buchforums und der zukünftigen Diskussion über die notwendige Dekolonisierung des politischen Denkens dar.

Nele Eisbrenner studiert im Master Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihren Bachelorabschluss in Politikwissenschaft und Soziologie erwarb sie 2019 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Ihr Studienaufenthalt in Kanada von 2017-2018 prägte maßgeblich ihr Interesse an postkolonialen, herrschaftskritischen Ansätzen.

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Robin Koss: Aufräumen im Wissensarchiv. Oliver Eberls Beitrag zur Dekolonisierung der politischen Theorie (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei #5)

Im fünften Beitrag zu unserem Buchforum über Oliver Eberls Studie Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus greift Robin Koss die Unterscheidung zwischen begründender und befragender Theorie auf. Eberls Stichwort des ‚Aufräumens‘ folgend (und kritisierend) diskutiert er die Möglichkeiten wie auch Grenzen eines befragenden Vorgehens.

Robin Koss studiert an der Goethe-Universität Frankfurt und der TU Darmstadt im Master Politische Theorie. Seine Schwerpunkte liegen im Feld der kritischen Theorie und der radikalen Demokratietheorie.

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Moritz Fromm: Kolonialisierung als Staatstheorie – Ein Versuch mit Jürgen Habermas (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei #4)

Um der kolonialen Verstrickung auch noch in der Staatskritik zu entkommen, die vor allem seit dem 20. Jahrhundert immer wieder auf das Motiv des ‚Rückfalls in die Barbarei‘ zurückgreift, schlägt Oliver Eberl im Schlusskapitel seiner Schrift Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus eine Orientierung an Jürgen Habermas‘ Konzept der Kolonialisierung vor. Im vierten Diskussionsbeitrag unseres studentischen Buchforums setzt sich Moritz Fromm mit möglichen Hürden eines solchen Rückbezugs auseinander und fragt so: Kann eine Theorie der Kolonialisierung als Staatstheorie gelingen?

Moritz Fromm hat am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin einen Bachelor in Politikwissenschaften erworben. Derzeit studiert er Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt und der TU Darmstadt.

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Lore-Marie Junghans: Was heißt politische Theorie jenseits von Naturzustand? (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei #3)

Im dritten Buchforumsbeitrag zu Oliver Eberls Monographie Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus nimmt sich Lore-Marie Junghans einer der Kernthesen des Werkes an. Mit einer Rekonstruktion von Thomas Hobbes‘ Staatsbegründungstheorie verdeutlicht Eberl die inhärente Verbindung des Naturzustandsmotivs mit dem Barbareitopos und führt den Naturzustand als Zwillingwie auch als Erbe des Begriffs der ‚Barbarei‘ ein. Im Folgenden wird diese Lesart diskutiert und gefragt, welche Implikationen die Dekonstruktion des ‚kolonial kontaminierten‘ Naturzustandsmotivs für heutige Theoriebildung, etwa ausgehend von John Rawls‘ Urzustandskonzeption, hat.

Lore-Marie Junghans studiert Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Zu ihren Interessenschwerpunkten gehören politische Theorie, Gesellschaftstheorie, Geschichte des politischen Denkens sowie Feminismus.

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Leon Abich und Finn Haberkost: Zivilisierung bei Kant – ein kleiner konzeptioneller Klärungsversuch (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei #2)

In dem zweiten Beitrag unseres Buchforums versuchen Leon Abich und Finn Haberkost die Abwertung in Kants Konzeption des Naturzustands zu spezifizieren. Hierzu versuchen sie die unterschiedlichen Verwendungen in rechtstheoretischen und geschichtsphilosophischen Kontexten zu beleuchten und sie ins Verhältnis zu den Begriffen der Zivilisierung und Moralisierung zu setzen.

Leon Abich studiert im Masterstudiengang Sozial- und Bewegungswissenschaften auf Lehramt an der Universität Hamburg und hat als studentischer Mitarbeiter an der Professur für Politische Theorie in Hamburg gearbeitet. Von ihm ist auf Politik100x100 ein Text zu Foucaults Kant-Lektüre erschienen, die sich auf seine Zeit in Hamburg zurückverfolgen lässt.

Finn Haberkost studiert im Bachelorstudiengang Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Von ihm ist auf Politik100x100 eine Rezension über Andreas Grimmels Dissertation zur Europäischen Integration im Kontext des Rechts erschienen.

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Dina Delgado und David Müller: Vergessen durch Abstinenz? (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei #1)

Im ersten Beitrag unseres Buchforums rekonstruieren Dina Delgado und David Müller Eberls Interpretation von Kants Konzeption des Naturzustands. Dabei beschäftigen sie sich u.a. mit der Frage nach dem Umgang von politischen Theoretiker*innen mit den kolonialen Implikationen des Naturzustandskonzepts und fragen nach alternativen Gedankenfiguren, die es beerben können.

Dina Delgado und David Müller studieren im Bachelorstudiengang Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Von Dina Delgado ist auf Politik100x100 bereits eine Rezension zum von Andreas Busen und Alexander Weiß edierten Sammelband Ansätze und Methoden zur Erforschung politischen Denkens erschienen; von DaviD Müller ein Beitrag zur Hamburger Publikationsgeschichte von Marxens Kapital und eine Besprechung der Hamburger Dissertationsschrift von Ralf Dahrendorf (mit Peter Niesen).

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„Politische Theorie jenseits von Naturzustand und ‚Barbarei‘“ – Auszug aus Oliver Eberl, Naturzustand und Barbarei (2021) (BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei)

Zum Start des Buchforums zu Oliver Eberls Monographie Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus – erschienen im April 2021 in der Hamburger Edition – präsentieren wir einen Auszug aus Eberls Werk: das Schlusskapitel über „Politische Theorie jenseits von Naturzustand und ‚Barbarei‘“. In dieser kompakten Pointe seiner dichten Schrift plädiert Eberl noch einmal für die Aufklärung der Politischen Theorie über die inhärent koloniale Kontaminierung der Begriffe ‚Naturzustand‘ und ‚Barbarei‘. Ausblickend weist er damit einen Weg für eine dekolonisierende, d.h. Kolonialisierung ins Zentrum ihrer kritischen Intervention erhebende Politische Theorie. Auf viele der hier angeschnittenen Thesen werden sich die Beiträge des Symposiums, die in den kommenden Tagen an dieser Stelle erscheinen, beziehen.
Für die Erlaubnis zur Veröffentlichung dieses Ausschnitts bedanken wir uns bei Oliver Eberl und bei Jürgen Determann von der Hamburger Edition im Hamburger Institut für Sozialforschung.

Oliver Eberl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leibniz-Universität Hannover und Privatdozent an der Technischen Universität Darmstadt. Für vier Semester vertrat er die Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, aktuell ist er Co-Leiter im Projekt Der Blick nach unten. Soziale Konflikte in der Ideengeschichte der Demokratie an der TU Darmstadt.

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BUCHFORUM Naturzustand und Barbarei – Ankündigung und Vorbemerkungen

In diesem studentischen Buchforum wird es um Oliver Eberls jüngst erschienene Monographie Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus gehen. In seiner in der Hamburger Edition, dem Verlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung erschienenen Habilitationsschrift diskutiert Eberl verschiedene Konzeptionen des ‚Barbarei‘-Topos, die in der politischen Theorie und Ideengeschichte wirkmächtig geworden sind und analysiert seine neuzeitliche Verflechtung mit dem Naturzustandskonzept. Auf der Grundlage einer historisch-systematischen Rekonstruktion arbeitet Eberl die Entwicklung der Abwertungsdimensionen heraus, die das Begriffspaar in die politische Theorie implantiert hat. Dabei konfrontiert er das Selbstverständnis der politischen Theorie mit den problematischen Implikationen der weitestgehend kanonisierten Begriffe von Naturzustand und Barbarei und vertritt die These, dass sie bis heute – auch in staatskritisch gewendeten Anführungen – mit kolonialen Vorstellungen verbunden sind.

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