Stephanie Jänsch über Andreas Grimmel und Cord Jakobeit (Hg.): Regionale Integration. Erklärungsansätze und Analysen zu den wichtigsten Integrationszusammenschlüssen in der Welt (2015)

Cord Jakobeit ist seit 2001 Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Hamburg. Von 2015 bis 2019 war er Prodekan für Internationalisierung, später für Forschung, an der WiSo-Fakultät, seit Mai 2019 ist er Dekan der Fakultät. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben der Regionalismusforschung Entwicklungstheorien, insbesondere im Hinblick auf Afrika. Mit Rainer Tetzlaff publizierte er 2005 Das nachkoloniale Afrika.
Andreas Grimmel ist Privatdozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Internationale Beziehungen. Gemeinsam mit Cord Jakobeit veröffentlichte er Politische Theorien der europäischen Integration (2009). Gerade erschien seine IB-theoretische Habilitationsschrift unter dem Titel Kontextualismus. Grundlagen und Anwendungsfelder in Politik und Recht.

Stephanie Jänsch hat im MA Politikwissenschaft am Fachbereich studiert. Mittlerweile ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG Sub-Forschungsprojekt “Management of Interface Conflicts in African Security Governance” der Gruppe „Overlapping Spheres of Authority and Interface Conflicts in the Global Order“ (OSAIC). „Stephanie Jänsch über Andreas Grimmel und Cord Jakobeit (Hg.): Regionale Integration. Erklärungsansätze und Analysen zu den wichtigsten Integrationszusammenschlüssen in der Welt (2015)“ weiterlesen

Die Kriminalität und das Politische: Vojta Drápal über Susanne Krasmann, Die Kriminalität der Gesellschaft (2003)

Susanne Krasmann ist Professorin für Soziologie in der Kriminologischen Sozialforschung an der Universität Hamburg. Sie verbrachte Forschungsaufenthalte an zahlreichen Universitäten im Ausland, etwa an der University of Melbourne, der UC Berkeley und an der New York University. Ihr Buch „Die Kriminalität der Gesellschaft“ ist inzwischen zu einem Standardwerk der kritischen Kriminologie geworden. Weitere Veröffentlichungen behandeln u.a. den Einfluss von Wahrheit und Ungewissheit in der Politik und setzen sich mit poststrukturalistischen Perspektiven auseinander. Für Politik100x100 hat sie sich mit Michel Foucaults Hamburger Werk auseinandergesetzt. 2019 erschien “Abandoning Humanity? On Cultural Heritage and the Subject of International Law” in der Zeitschrift Law, Culture and the Humanities.

Vojta Drápal ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Kriminologie an der Universität Hamburg. Er promoviert über das Verhältnis der genealogischen Kritikform Foucaults zur politiktheoretischen Idee von Progression und Regression.

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Zwischen Theorie und Diktatur: Nicolai Wacker über Rudolf Laun (1882 – 1975)

Rudolf Laun wurde im Oktober 1919 auf den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg berufen und hatte diesen bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1950 inne. In dieser Zeit war er mehrfach Universitätsrektor (1924/25, 1925/26 und 1947) sowie Dekan der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät (1929/30 und 1945). Im Unterschied zu den Mitgliedern der staatswissenschaftlichen Fakultät, die wegen ihrer jüdischen Herkunft entlassen, verfolgt und vertrieben wurden, wie Albrecht Mendelssohn Bartholdy und Kurt Perels, wusste sich Laun mit den neuen Machthabern zu arrangieren. Im Gegensatz zu den offen nationalsozialistisch agierenden Adolf Rein und Ernst Forsthoff wird Laun jedoch als Vertreter einer „inneren Emigration“ in Anspruch genommen. Unser Beitrag erörtert die Spuren, die Launs Option in seinem Werk und Leben hinterlassen hat.

Nicolai Wacker ist Student der Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg, mit Interessenschwerpunkten in Völkerrecht und Internationaler Politischer Theorie.

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Klimapolitik als Ideenkonflikt. Frank Wendler über Framing-Prozesse und Diskurskoalitionen im Vergleich der EU und USA

Klimapolitik ist am Fachbereich Sozialwissenschaften nicht allein seit der neuerlichen Einwerbung eines Exzellenzclusters zur Klimaforschung im Jahr 2019 ein zentrales Thema und passt sich dem universitären Leitbild der Nachhaltigkeit ein. In seinem akademischen Semesterauftakt thematisiert Frank Wendler Klimapolitik in zweifacher Hinsicht: in Bezug auf die Umstrittenheit kognitiver Annahmen über den Klimawandel und seine Folgen, und in Bezug auf das Konfliktpotenzial der für ein politisches Handeln angelegten normativen Maßstäbe. Wie lassen sich Ideenkonflikte als Erklärungsansatz für policy-Entwicklungen der Klimapolitik einsetzen? Der Vortrag umreißt die Eckpunkte eines geplanten Forschungsprojekts zur Untersuchung ausgewählter Mehrebenen-Politikprozesse in den Klimapolitiken der EU und USA seit dem Pariser Abkommen des Jahres 2015.

Dr. Frank Wendler promovierte am DFG-Graduiertenkolleg “Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells” (2005) der Universität Göttingen und habilitierte sich im Jahr 2016 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit der Monographie: “Debating Europe in National Parliaments: Public Justification and Political Polarization” (Palgrave Macmillan). Nach Stationen an der Universität Maastricht (Niederlande), dem Wissenschaftszentrum Berlin, der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie der University of Washington in Seattle (USA) ist er seit dem Wintersemester 2019/20 Privatdozent am Fachgebiet Politikwissenschaft der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg. Sein Beitrag für unseren Blog ist die gekürzte Fassung seiner Antrittsvorlesung. „Klimapolitik als Ideenkonflikt. Frank Wendler über Framing-Prozesse und Diskurskoalitionen im Vergleich der EU und USA“ weiterlesen

Podcast: Vera Troeger über Wissenschaft in Zeiten des Brexit sowie Comparative Politics

Vera Troeger ist seit diesem Jahr Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft am Fachbereich. Ihre bisherige akademische Karriere fand zuvor überwiegend in Großbritannien, vor allem an den Universitäten Essex und Warwick, statt. Im neuen podcast berichtet Frau Professorin Troeger über die Erfahrungen in Großbritannien nach dem Brexit-Votum – gesellschaftlich, politisch, wie dann auch in ihrem unmittelbaren akademischen Milieu. Im Anschluss stellt sie ihre quantiative Forschung im Bereich Comparative Politics und Political Economy sowie Frauen und Gleichstellung vor (Aufnahme vom 24.10.2019, Moderation: David Weiß, Technik: Jonathan Deupmann). „Podcast: Vera Troeger über Wissenschaft in Zeiten des Brexit sowie Comparative Politics“ weiterlesen

Lasse Ramson über Albrecht Mendelssohn Bartholdy, Der Volkswille: Grundzüge einer Verfassung (1919)

Albrecht Mendelssohn Bartholdy war ab 1920 Lehrstuhlinhaber für Auslandsrecht und Internationales Privatrecht und gründete 1923 das Hamburger Institut für auswärtige Politik, das erste politikwissenschaftliche Forschungsinstitut an der Universität Hamburg. Er galt als ausgewiesener Experte für ausländisches, insbesondere englisches Recht. 1933/34 wurde er von den Nationalsozialisten aus Lehrstuhl und Institutsleitung gedrängt. Er emigrierte nach Oxford und verstarb dort 1936. Mendelssohn Bartholdys Leben und seine Rolle an der jungen Hamburger Universität hat Stefan Oeter in einem weiteren Blogbeitrag zusammengefasst.

Lasse Ramson hat sein rechtswissenschaftliches Studium in Hamburg absolviert und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Juniorprofessur für Öffentliches Recht, insbesondere Verfassungsrecht, Verfassungstheorie, Rechtsphilosophie und Transnationales Recht (Professor Lars Viellechner) der Universität Bremen. „Lasse Ramson über Albrecht Mendelssohn Bartholdy, Der Volkswille: Grundzüge einer Verfassung (1919)“ weiterlesen

Fundstück: „Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren“

Foto der Protestaktion vom 09. November 1967 im Audimax. Auf dem Transparent der Studieren der Spruch „Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren“ – Bildnachweis: Staatsarchiv Hamburg

Am 9. November 1967 findet im Audimax der Universität Hamburg die alljährliche feierliche Rektoratsübergabe statt. Spitzen aus Wissenschaft, Politik und Kultur sind in den ersten Reihen des großen Hörsaals versammelt, das Universitätsorchester spielt und ein striktes Festprotokoll soll seinen geregelten Lauf nehmen. Bis zwei Studierende des AStA eine kurzerhand geplante Protestaktion beginnen – eine Protestaktion, die als eine der wichtigsten Auslöser der ’68er-Bewegung‘ gilt. „Fundstück: „Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren““ weiterlesen

Fundstück: Der Hamburger Zweig der Weißen Rose

Die Plakette zum Gedenken an die Weiße Rose Hamburg im Eingangsfoyer des Audimax – Bildnachweis: UHH/Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte

Während die Münchner Widerstandsgruppe gegen die nationalsozialistische Diktatur, die Weiße Rose um Hans und Sophie Scholl weltbekannt ist, blieb und bleibt der Hamburger Zweig der Weißen Rose oft unbeachtet. Dabei organisierten sich auch in der Hansestadt und ganz besonders in den intellektuellen und universitären Kreisen Hamburgs, dutzende Personen, um im stetigen Austausch mit den Münchner Kommilitoninnen die Bevölkerung  zum Widerstand aufzurufen. Mit diesem Fundstück, dem Bild der Erinnerungsplakette an die Weiße Rose Hamburg aus dem Audimax der Universität, erzählen wir die Geschichten der oppositionellen Kreise in Hamburg, der zentralen Personen und Aktionen sowie des Gedenkens in der Gegenwart.

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Zur soziologischen Aktualität Siegfried Landshuts. Wolfgang Knöbl über Landshuts zwei Habilitationsschriften (1928, 1933)

Siegfried Landshut (1897-1968) verstand sich als Politikwissenschaftler, bevor es das Fach überhaupt gab. Seinen beiden gescheiterten Hamburger Habilitationsversuchen mit den Schriften Kritik der Soziologie und Historisch-systematische Analyse des Begriffs des Ökonomischen folgten Vertreibung und Flucht in den Nahen Osten, über die Rainer Nicolaysen in seinem Beitrag berichtet hat. 1951 wurde Landshut auf den ersten politikwissenschaftlichen Lehrstuhl an der Universität Hamburg berufen, den er bis 1965 innehatte.

Wolfgang Knöbl (* 1963) ist seit 2015 Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS) und seit 2017 Professor für Politische Soziologie und Gewaltforschung an der Leuphana Universität Lüneburg. Unter seiner Federführung veranstaltet das HIS seit 2018 die Siegfried Landshut Lectures und vergibt den Siegfried Landshut-Preis. Seine jüngste Monographie, gemeinsam mit Thomas Hoebel, ist Gewalt erklären! Plädoyer für eine entdeckende Prozesssoziologie. Hamburg: Hamburger Edition, 2019. „Zur soziologischen Aktualität Siegfried Landshuts. Wolfgang Knöbl über Landshuts zwei Habilitationsschriften (1928, 1933)“ weiterlesen

Links-libertäre Gerechtigkeit. Sven Ha über Ulrich Steinvorth, Gleiche Freiheit (1999)

Seit den 1970er Jahren ist der Libertarismus (libertarianism) eine der einflussreichsten Strömungen in der Politischen Theorie und wird meist von rechts gegen Besteuerung und Umverteilung in Stellung gebracht. Der Hamburger Philosoph Ulrich Steinvorth entwarf 1999 unter Rückgriff auf John Lockes Idee vom ursprünglichen Gemeinbesitz an der Natur eine radikale Neu-Interpretation, die das individuelle Eigentum an der eigenen Person mit dem universellen Gemeineigentum an der Natur und ihren Ressourcen kombiniert.

Sven Ha ist Bachelorstudent der Philosophie an der Universität Hamburg.

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Eine Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Politikberatung – Marcel Krone über das Friedensgutachten 2019

Das Friedensgutachten ist seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Institutionen deutscher Friedensforschung und wissenschaftlicher Außenpolitikberatung. Eines der herausgebenden Institute ist das Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH). In diesem Beitrag rekonstruiert Marcel Krone die zentralen inhaltlichen Schwerpunkte des Friedensgutachtens 2019 und reflektiert über die Gratwanderung zwischen unabhängiger Forschung und intervenierender politischer Beratung.

Marcel Krone studiert im Master Politikwissenschaft am Fachbereich.

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Christopher Kirschner: Bericht zur Buchvorstellung – Respekt! Frauen verändern Wissenschaft an der Universität Hamburg

Am 28. Oktober wurde der Sammelband „Respekt! Frauen verändern Wissenschaft an der Universität Hamburg“ vorgestellt. Das über 500 Seiten starke Buch rekonstruiert die Geschichte der Frauen und der Geschlechterforschung an der UHH. Christopher Kirschner hat die Buchvorstellung für 100×100 besucht.

Christopher Kirschner studiert Soziologie und Geschichte in Hamburg. Er war studentischer Angestellter im Familienbüro der Stabstelle Gleichstellung der UHH und arbeitet nun als studentische Hilfskraft an der neuen Juniorprofessur für Soziologie, insb. Arbeit, Organisation & Gender von Prof. Almut Peukert. „Christopher Kirschner: Bericht zur Buchvorstellung – Respekt! Frauen verändern Wissenschaft an der Universität Hamburg“ weiterlesen