Max Miller war von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Soziologische Theorien an der Universität Hamburg. Seither lehrt er an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Die Schwerpunkte seiner Arbeit in Forschung und Lehre sind moderne Gesellschaftstheorien, Theorien eines kollektiven (diskursiven, systemischen) Lernens sowie Theorien der sozialen Evolution. Von 1995 bis 2000 war er Sprecher der Sektion Soziologische Theorien der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS).
Jörg Ebrecht, Diplomsoziologe, ist Studienkoordinator der Soziologie und Kriminologie an der Universität Hamburg. Christine Hentschel ist seit 2016 Professorin für Kriminologie, insbesondere Sicherheit und Resilienz.
Die von der Sektion Soziologische Theorien der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, namentlich Max Miller und Hans-Georg Soeffner, gemeinsam mit Jan Philipp Reemtsma und dem Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) durchgeführte Konferenz „Modernität und Barbarei“ fand vom 5. bis 7. Mai 1994 in den Kammerspielen der Stadt Hamburg und an der Universität Hamburg statt und war die erste größere Kooperation zwischen dem HIS und der Soziologie der UHH.[1] Sie wurde, wie sich an der anschließenden Berichterstattung in den überregionalen Tages- und Wochenzeitungen ablesen ließ, nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Fachöffentlichkeit als bedeutendes wissenschaftliches und kulturelles Ereignis wahrgenommen. Die Konferenz hatte Format – eines, das man in der Soziologie in Hamburg längere Zeit nicht gesehen hatte: in sieben Hauptvorträgen, die von jeweils zwei Kommentaren ergänzt wurden, gruppierte die Konferenz eine beeindruckende Anzahl international bedeutender Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen sozialtheoretischen Lagern und Fachdisziplinen und zog in den drei Tagen ihres Verlaufs mehr als 300 weitere Wissenschaftler*innen deutscher und ausländischer Universitäten als Besucher*innen nach Hamburg.[2]
Der historische Kontext der 1990er Jahre, aus dem die Konferenz hervorging, war von einer Reihe barbarischer Geschehnisse gezeichnet: die so genannten Jugoslawienkriege, die 1991 begannen und in deren Verlauf mehr als 100 000 Menschen ums Leben kamen und mehr als 2 Millionen Menschen aus den Kriegsgebieten fliehen mussten; die gewalttätigen und tödlichen Äußerungen des gesamtdeutschen Rechtsextremismus, der mit den Städtenamen Hoyerswerda (1991), Rostock-Lichtenhagen (1992), Mölln (1992) und Solingen (1993) verbunden ist; und schließlich der Völkermord, der sich aus dem Bürgerkrieg in Ruanda ab April 1994 entwickelte und in dem innerhalb von drei Monaten mehr als eine Million Menschen ermordet wurden.
Es waren unter anderem diese Ereignisse, die die Aktualität und Dringlichkeit der Konferenz bestimmten. Sie legten die Entscheidung nahe, die zentrale Frage nach dem Verhältnis von Modernität und Barbarei vor allem aus zeitdiagnostischer Perspektive zu betrachten:[3] Handelt es sich bei den aktuell in der Gegenwartsgesellschaft zu beobachtenden Krisen und Katastrophen lediglich um Übergangserscheinungen und vermeidbare Irrtümer eines „Projektes der Moderne“ (Habermas) oder aber weisen sie auf einen Bruch im Sinne einer „Dialektik der Aufklärung“ (Adorno & Horkheimer) hin, der im Zivilisationsprozess selbst von vorneherein angelegt ist? Mit anderen Worten: „Ist die Moderne gleich Fortschritt oder gleich Barbarei oder beides zugleich?“ (13) sowie die auf diesen Zusammenhang bezogene Frage: „Über welches theoretische Interpretationspotential verfügt die Soziologie am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts für eine überzeugende Zeitdiagnose?“ (10). Die Beiträge führen vor Augen wie lohnend es ist, Gegenwart in ihren Formen der Barbarei immer wieder neu zu erkunden. Mit der Auswahl der nachfolgenden drei Hauptvorträge wollen wir den Geist der Konferenz einfangen und Fluchtlinien in unsere Gegenwart zeichnen.
Moderne und Postmoderne Gewalt (Zygmunt Bauman)
Der rote Faden der Konferenz, ein „Bewusstsein von Modernität, von Kritik und Selbstkritik“ (19) lässt sich gut am Beitrag Zygmunt Baumans, „Gewalt – modern und postmodern“, demonstrieren. Baumann beschreibt Barbarei darin als niemals verschwundene und nicht auszuschließende Kehrseite des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses. Im gesamten Zivilisationsprozess habe keine Ausmerzung, sondern lediglich eine Neuverteilung der Gewalt stattgefunden (38). Dies zeige sich auch beim Übergang von der Moderne in die Postmoderne, in dessen Verlauf die Gewalt von den bürokratischen Organisationen ins private Alltagsleben gewandert und so ins gesellschaftliche Zentrum zurückgekehrt ist (42). Die für Gewaltausübung notwendige Neutralisierung der Moral, von Bauman als „Adiaphorisierung“ (48) bezeichnet, habe dabei einen Formwandel vollzogen. Während die Trennung von Handeln und Moral in der Moderne sich noch vorwiegend aus der formal-rationalen Organisation von Handlungszusammenhängen ergeben habe, geschehe dies in der Postmoderne im Zuge einer zunehmenden Ästhetisierung der Sozialwelt in Richtung einer Erlebnisgesellschaft. Im Ergebnis, so Baumann, sei die Postmoderne nicht mehr bevölkert mit Soldaten und Produzenten, wie noch die moderne Gesellschaft; die idealtypischen Identitätsfiguren der Gegenwartsgesellschaft seien vielmehr Flaneure, Vagabunden, Touristen und Spieler (56), deren ungelöste Identitätsprobleme sie unsensibel gegenüber menschlichem Leid und moralisch indifferent mache. Und dementsprechend „verstreut, diffus und ohne Zentrum“ (58) zeige sich dann auch die postmoderne Form der Barbarei: eine „Gewalt im Stil des Do-it-yourself“ (61), die zunehmend ausgeübt wird von „neo-tribalistischen Möchtegern-Gemeinschaften“ (65) und sich „kapillarartig“ (58) insbesondere in jenen sozialen Nahbereichen verbreitet, aus denen sie der Zivilisationsprozess doch vertrieben haben wollte.
Wer den Beitrag von Zygmunt Baumann heute, ein Vierteljahrhundert später liest, dem drängen sich bei der Lektüre beinahe zwangsläufig Ereignisse und Bilder aus der jüngeren Vergangenheit ins Gedächtnis, in denen sich eine von Individualisierung und Tribalismus gekennzeichnete Gewalt als Barbarei zeigt. Diese Erfahrung bestätigt nicht die kulturpessimistische Generalthese des Autors, kann aber zumindest als Hinweis auf die Durabilität einiger vom ihm beschriebener Gewaltphänomene und -konfigurationen verstanden werden.
Jenseits von Barbarei (Niklas Luhmann)
Der Beitrag von Niklas Luhmann mit dem Titel „Jenseits von Barbarei“ ist in der Rückschau bemerkenswert, da Luhmann im Rahmen der Konferenz zum ersten Mal einen Exklusionsbegriff präsentiert hat, der zunächst zwar selbst vom der Systemtheorie zugeneigten Teil der Fachöffentlichkeit irritiert, dann in der Folge aber schnell produktiv aufgenommen wurde und eine systemtheoretisch informierte Ungleichheitsforschung initiiert hat.
Luhmann behandelt in seinem Vortrag die Begriffe Modernität und Barbarei im Kontext der Beziehung zwischen Sozialstruktur und Semantik und zeigt, dass in einer stratifizierten Gesellschaft wie der des antiken Griechenlands die semantische Unterscheidung von Hellenen und Barbaren das Differenzschema Inklusion und Exklusion repräsentiert. Für die moderne, funktional differenzierte Gegenwartsgesellschaft gilt das aber nicht mehr. In ihr ist Exklusion nicht mehr vorgesehen, „das Gesellschaftssystem und […] dessen Funktionssysteme [sind] auf eine Inklusion der Gesamtbevölkerung angelegt“ (223), die sozialen Systeme haben die vormals außerhalb der Gesellschaft Angesiedelten eingesogen (224). Bei dieser All-Inklusion ohne Exklusion handelt es sich jedoch nur um eine bloße Selbstbeschreibung der modernen Gesellschaft: „Zur Überraschung aller Wohlgesinnten muss man feststellen, dass es doch Exklusionen gibt, und zwar massenhaft und in einer Art von Elend, die sich der Beschreibung entzieht. Jeder, der einen Besuch in den Favelas einer südamerikanischen Großstadt wagt und lebend wieder herauskommt, kann davon berichten. […] Man findet eine in der Selbst- und Fremdwahrnehmung reduzierte Existenz, die den nächsten Tag zu erreichen sucht. […] Und wenn man das, was man sieht, hochrechnet, könnte man auf die Idee kommen, dass dies die Leitdifferenz des nächsten Jahrhunderts sein könnte: Inklusion und Exklusion“ (227f.)
Die Textstelle thematisiert das Verhältnis Mensch/Gesellschaft auf eindrückliche wie irritierende Art und Weise und fand, gekürzt wiedergegeben, schnell Eingang in die Hall of Fame der Luhmann-Zitate: Sie präsentiert erstmalig einen neuen (zweiten) systemtheoretischen Exklusionsbegriff, der im Anschluss grundlegend für die Ungleichheitsforschung wird. Dass Luhmann sich in seinem Vortrag überhaupt mit extremen Verhältnissen sozialer Ungleichheit beschäftigt hat, überrascht – noch heute. Er hat seinen Ausführungen zwar den Titel „Jenseits der Barbarei“ gegeben – aber die Ahnung, dass es sich bei Inklusion/Exklusion um die Leitdifferenz des 21. Jahrhunderts handeln könne, scheint sich aktuell zu bestätigen: die „schwarzen Löcher“ (Stichweh), in denen die aus der Weltgesellschaft Exkludierten leben, sind nicht kleiner geworden.
Claus Offe und die Barbarei: Fluchtlinien in die Gegenwart der 2020er
In „Moderne ‚Barbarei‘: Der Naturzustand in Kleinformat“ interessiert sich Claus Offe für die Barbarei im hier und jetzt. Dabei unterscheidet er eine externe und eine interne Verwendung von Barbarei, die er auch mit einer Barbarei vor der Zivilisation und einer nach der Zivilisation gleichsetzt. In der externen Verwendung, bzw. der als vorzivilisatorisch imaginierten Barbarei, sind Barbaren diejenigen, die nicht dazugehören, „die uns nichts angehen“ (262).
In der internen, zeitdiagnostisch-selbstkritischen Verwendung bezeichne Barbarei „die Selbstaufhebung von Zivilität, einen plötzlichen Rückfall“ (263). Moderne Barbarei ist hier durch eine „eigentümliche Unempfindlichkeit gegenüber Normverletzungen“ und die „Gleichgültigkeit gegenüber ‚eigentlich‘ geltenden Ansprüchen anderer auf Integrität und Anerkennung“ gekennzeichnet (265). Es handelt sich dabei keinesfalls um eine Unklarheit über die Normen, die hier verletzt werden, sondern um ein „mutwilliges“ Austreten aus wohldefinierten Normensystem oder dem sich „unempfindlich machen“ dafür. In diesem „negativ-regressiven“ Prozess wird ein „erreichter Stand der Zivilisierung verletz[t] und andere, die keineswegs a limine ‚fremd’ und ‚grausam’ sind, [werden] so behandel[t], als wären sie es. Moderne Barbaren sind die, die andere mit allen Konsequenzen für vormoderne Barbaren erklären.“ (265)
War der Holocaust zum Paradigma der internen bzw. der nach-zivilisatorischen Barbarei geworden, so verortet Offe neuere Formen der Barbarei in seiner Gegenwart — den frühen 1990er Jahren — vor allem in „nichtstaatliche[n] Formen von Rassismus, Exklusion, Dezivilisierung und Gewaltsamkeit“ (270). Damit denkt er vor, was uns im Anlauf auf die 2020er Jahre in unzähligen Varianten begegnet: Akte der Gewalt gegen Muslime, Juden, Schwarze; rassistische Hasstiraden im Netz; rechte Trollfabriken; Verlage und YouTube-Channels, die menschenfeindliches Gedankengut in die Öffentlichkeit schleudern. Vor allem für diejenigen, die sich in der Gefahr sehen, deklassiert zu werden, sei es besonders verlockend, selbst barbarische Züge gegenüber den „Fremden“ und „Nicht-Normalen“ anzunehmen, und sich ihrer Differenz „gewaltsam“ zu versichern (282) schreibt Offe weiter und führt die ostdeutschen Skinheads der 90er Jahre als Beispiel an. Doch während Soziologinnen wie Arlie Hochschild[4] und Cornelia Koppetsch[5] entlang dieser Ideen vor Augen führen, wie sich rechte Einstellungen in denjenigen Milieus ihren Weg bahnen, die sich abgehängt und als Modernisierungsverlierer fühlen, liegt in den von Offe prophezeiten, nicht-staatlichen Formen des Rassismus und der Dezivilisierung heute noch eine andere Dramatik. Paradigmatisch dafür steht Steve Bannons Zuruf an sein Publikum im Rassemblement National auf seiner Europatour 2018: “Let them call you racists. Let them call you xenophobes. Let them call you nativists. […] Wear it as a badge of honor.”[6] Es gibt nichts zu verstecken in Eurer Fremdenfeindlichkeit, so die Botschaft, im Gegenteil: das Stigma des Rassisten sollt ihr als Ehrenmedaille tragen. Und mehr noch: In den Artikulationen rechter Intellektueller, Propagandisten und Politiker wird Barbarei mitunter zur Affirmation, zum Erstrebenswerten für die Auserwählten und Mutigen — während Moderne und Demokratie nichts als Verachtung ernten.
So spricht der AfD-Politiker Björn Höcke vom „Verwesungsgeruch einer absterbenden Demokratie“, der durchs Land „wabert“ […], den er als „Entartungsstadium der Demokratie“ interpretiert,[7] und beschwört den Moment, an dem die „Schutthalden der Moderne beseitigt“[8] würden. Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust, der größten internen nach-zivilisatorischen Barbarei, liegt für Höcke & Co im Kern der vermeintlichen Degeneration der Zivilisation. Sie hat „uns“ verweichlicht, entmännlicht, und habe „uns“ die großen politischen Leidenschaften genommen.[9] In ähnlichem Duktus, nur weniger obsessiv mit dem Holocaust flirtend, wird „becoming a barbarian“ zum Lebensweg, den eine rechte Männlichkeitsliteratur den mutigen und zivilisationsmüden Männern nahelegt. Barbar werden, in Jack Donovans Sinn, bedeutet sich der Bürde universalistischer Verantwortung zu entziehen und sich mit aller Inbrunst den Regeln des Tribes hinzugeben.[10]
Die gegenwärtige Lust an der Barbarei hat jedoch eine andere Zeitlichkeit als in Offes Ausführungen. Offe hatte Barbarei und Moderne sowohl in ihrer zeitlichen Abfolge (Barbarei als vormodern) als auch in ihrer Gleichzeitigkeit gedacht (die Barbarei als „in die Zivilisation einprogrammiert“ — und auch in dieser einprogrammierten Variante war Barbarei ein „Zurück“: ein „Rückschlag der Zivilisation gegen sich selbst“ (268-9)). Die Barbarei von rechts, die uns im Übergang zu den 2020er Jahren begegnet, will in die Zukunft, sie schämt sich nicht, ist ungeduldig und macht jeden rassistischen Anschlag, jeden politischen Mord zum notwendigen und wegweisenden Schritt hin zum herbeigesehnten Zusammenbruch (der verhassten Demokratie bzw. der Zivilisation).
Extinktion am Horizont
Aber selbst die von extrem rechts herbeigesehnte Barbarei ist nicht der weiteste Horizont, dem wir heute entgegenblicken. Die Aussage des Extinction Rebellion Mitbegründers Roger Hallam, wonach „der Klimawandel nur das Rohr [sei], durch das Gas in die Gaskammern strömt“[11] und der Holocaust eine „fuckery in human history“ sei[12], war von ihm gezielt als Tabubruch in die Debatte gebracht; die Bewegung distanzierte sich geschlossen von ihm. Vielleicht sind diese Aussagen aber auch nur die extremsten und provokantesten Varianten einer Dramatisierung des Klimawandels, welche in der globalen radikalen Klimabewegung selbstverständlicher angelegt ist als der Aufschrei gegen Hallam nahelegt: Die Idee nämlich, dass nicht einmal der schlimmste Massenmord der Geschichte, mit dem langsamen (wenn auch nicht geplanten oder intendiertem) Massenmord mithalten könne, denen die gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Eliten den nachfolgenden Generationen durch Unterlassung notwendiger Maßnahmen antun. Auch ohne den (immer misslungenen) Holocaustvergleich scheint im Zeitalter des Anthropozäns das Narrativ des Aussterbens das der Barbarei in der Brutalität ihrer imaginierten Zerstörungskraft einzuholen. Nicht das mutwillige Austreten aus unseren Normengebäuden, welches die gegenwärtige Barbarei nach Offe kennzeichnete, sondern die Verweigerung, unsere Normen und Gesetze so radikal zu verändern, dass wir die Menschheit vom Aussterben bewahren können, kennzeichnet diesen Weg in die Extinktion. Das Problem ist dann nicht wie in der von Offe beschriebenen Barbarei eine „eigentümliche Unempfindlichkeit gegenüber Normverletzungen“, sondern eine eigentümliche Unempfindlichkeit gegenüber bestehenden Regeln und Gewohnheiten, die die Menschheit an den Abgrund ihrer eigenen Existenz bringen. Unempfindlichkeit ist dabei zu unterstreichen — da es gerade die Empfindlichkeit für das, was wir verlieren werden, ist, welche uns die globale radikale Klimabewegung als Rettungsanker zuwirft und die als „Emotionalisierung“ oder „Panikmache“ von der Kritik wieder aufgenommen wird. Und, auch das wissen die Klimaaktivist*innen und -forscher*innen: vor der Extinktion kommt die Barbarei. Ihr aktivistischer Pessimismus ringt gegenwärtig mit dem zynischen Optimismus derer, die sich auf den Zusammenbruch freuen.
[1] Max Miller war in seiner Hamburger Zeit darüber hinaus Initiator und Organisator zweier weiterer großerinternationaler Konferenzen in Hamburg: Macht und Organisation (1997) und Worlds of Capitalism – Globalization, Governance, and Democracy (2003), letztere ebenfalls wieder in Kooperation mit dem HIS.
[2] Hier seien nur die im Text nicht genannten weiteren Hauptreferenten Shmuel N. Eisenstadt, Hans Mommsen, Ralf Dahrendorf und Ulrich Beck genannt.
[3] Miller, Max/Soeffner, Hans-Georg (1996): Modernität und Barbarei. Soziologische Zeitdiagnosen am Ende des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main.
[4] Hochschild, Arlie R. (2016): Strangers in Their Own Land. Anger and Mourning on the American right. New York, NY: The New Press.
[5] Koppetsch, Cornelia. 2019. Die Gesellschaft des Zorns: Rechtspopulismus im globalen Zeitalter. Bielefeld: transcript Verlag.
[6] Bannon zitiert in der New York Times vom 10.03.2018. https://www.nytimes.com/2018/03/10/world/europe/steve-bannon-france-national-front.html
[7] Höcke, Björn. Rede in Mödlareuth zur AfD-Veranstaltung ‘Tag der Patrioten’. 17. Juni 2018. Video, 42:16. https://www.youtube.com/watch?v=JzkXMJjBqH8
[8] Sebastian Hennig & Björn Höcke (2018): Nie zweimal in denselben Fluß, S.258. Lüdinghausen und Berlin.
[9] Siehe auch Jongen, Marc. “Migration und Thymostraining.” Vortrag bei der Winterakademie des Instituts für Staatspolitik, 17. Februar, 2017. Video, 53:16. https://www.youtube.com/watch?v=cg_KuESI7rY
[10] Donovan, Jack (2016): Becoming a Barbarian. Oregon: Dissonant Hum: 91f
[11] Im Interview mit dem Spiegel vom 22.11.2019. https://www.spiegel.de/international/europe/interview-with-extinction-rebellion-co-founder-roger-hallam-a-1297789.html
[12] Im Interview mit der ZEIT vom 20.11.2019. https://www.zeit.de/2019/48/extinction-rebellion-roger-hallam-klimaaktivist/komplettansicht